Josef Bauer, Demonstration, Ausstellungsansicht, Belvedere 21, Wien, 2019
Heinrich Dunst, A. B. a. P. / Antonio Banderas as Picasso, Ausstellungsansicht Galerie Nächst St. Stephan, Wien, 2019
Lawrence Weiner, (In the Still of the Night), Flakturm Wien, 1991–2017

kommende Ausgabe

fair - Kunst & Sprache

erscheint Jänner 2024

Kunst und Sprache

Internationale und österreichische Entwicklungen in der Kunst

Seit den 1960er Jahren, vor allem mit dem Beginn der Konzeptkunst, kommt die Sprache / der Text verstärkt als Element in der bildenden Kunst vor. Sprache/Text wird ein eigenständiges Medium in der Kunst und vielfache Verknüpfungen von Bild und Sprache werden in der Kunst eingesetzt.

Art & Language, 1968 in Großbritannien gegründet, übte bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der konzeptionellen Kunst, sowohl in Großbritannien als auch in den Vereinigten Staaten aus. Künstler wie Joseph Kosuth wurden von ihr beeinflusst. Sprache wird immer mehr ein Element des künstlerischen Ausdrucks, ablesbar zum Beispiel an den Arbeiten von Jenny Holzer, Lawrence Weiner oder Jochen Gerz.

Auch in Österreich ist diese Tendenz sichtbar. Hier war vor allem die „Wiener Gruppe“ um H. C. Artmann, Friedrich Achleitner, Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener von Bedeutung. Sie loteten die Grenzen zwischen Literatur und bildender Kunst aus. Parallel entsteht in Linz in den 1970er Jahren eine künstlerische Bewegung, wo sich Literatur und Kunst treffen. Protagonisten sind die Literaten Heimrad Bäcker und Fritz Lichtenauer sowie die Künstler Josef Bauer und Gerhard Knogler. Ganz aktuell für den Einsatz von sprachlichen Elementen steht das Werk von Heinrich Dunst, der in seinen Arbeiten die Schnittstelle zwischen Bild, Sprache und medialen Raum thematisiert.

Welche Bedeutung die Sprache bei Kunst im öffentlichen Raum hat, ist eine interessante Frage und hier wird der gesellschaftspolitische Aspekt der Sprache wesentlich. Der Einsatz von Sprache als gesellschaftskritisches, politisches Element in der Kunst wird unter anderem in den öffentlichen Arbeiten von Jochen Gerz exemplarisch sichtbar.
Auch die Frage nach dem Einfluss der zeitgenössischen Literatur auf die bildende Kunst ist interessant und wird beleuchtet.
Ludwig Wittgenstein, dem analytischen Philosoph der Sprache, widmen wir einen eigenen Beitrag.

Geplante Beiträge

  • Entwicklungen seit den 1960er-Jahren im Bereich Kunst & Sprache:
  • historisches Interview mit John Baldesarri, 1995
  • ART & LANGUAGE, Jill Silverman van Coenegrachts im Gespräch mit Michael Baldwin und Mel Ramsden
  • Lawrence Weiner, Auszüge aus einem Interview
  • die „Wiener Gruppe“ um Konrad Bayer, H. C. Artmann, Friedrich Achleitner, Gerhard Rühm und Oswald Wiener
  • die Linzer Szene der 1970er Jahren mit Heimrad Bäcker, Fritz Lichtenauer, Josef Bauer und Gerhard Knogler
  • Dokumentation der Ausstellung "Ludwig Wittgenstein: Das Spiel des Unsagbaren“,
    Secession Wien, 1989, kuratiert von Joseph Kosuth
  • Die Verwendung von Sprache in der „Kunst im öffentlichen Raum“
    mit Werkbeispielen von Lawrence Weiner, Jochen Gerz, Jenny Holzer und weiteren KünstlerInnen
  • aktuelle Beispiele aus der jüngeren Kunstszene zu „Kunst und Sprache“

Künstlerportraits

  • Josef Bauer: Konzept, Text und Körper in seinem Werk
  • Heinrich Dunst: Arbeit an der Schnittstelle zwischen Bild, Sprache und Medien / Insert + Interview
  • Gerhard Knogler: Sprache und Bild
  • Eva Schlegel: Text asl abstrakte Unschärfe
  • Jochen Gerz: der Einsatz von Sprache als utopisches Element in der Kunst mit Fokus auf
    die Arbeiten im öffentlichen Raum